Pfarrkirche St. Hubertus Hilgerath

Die Pfarrkirche der Ortsgemeinde Nerdlen, genannt "Hilgerath", liegt auf einem einsamen Berg in der Mitte der sieben Struthdörfer. Zu diesem Gebiet "Struth" zählt man neben Nerdlen auch die Dörfer Boxberg, Beinhausen, Neichen, Kradenbach, Gefell sowie Sarmersbach.

Für diese Gemeinden ist die Kirche Hilgerath, was soviel bedeutet wie "Heiliger Ort", bis auf den heutigen Tag religiöser Mittelpunkt geblieben. So werden auch heute noch die Toten der Struthdörfer neben der Kirche auf einem Friedhof bestattet. Patron der Kirche ist seit dem 15. Jahrhundert der heilige Hubertus.

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Geschichte der Pfarrkirche Hilgerath Um 1500 wurde Hilgerath erstmals als Pfarrei im kanonischen Sinne erwähnt. Jedoch schon viel früher vermutet man dort eine christliche und davor heidnische Kultstätte. Wann die erste Kirche erstand, ist uns nicht überliefert. Der noch erhaltene Turm wurde, nach seiner Bauart zuurteilen, wohl vor 1500 erbaut. 1719 wurde das Kirchendach instandgesetzt und 1750 Kirche und Sakristei restauriert. 1803-1805 wurde das alte Kirchenschiff abgerissen und unter Beibehaltung des alten Turmes eine neue Kirche erbaut. Ihre Weihe erhielt sie erst nach dem Umbau 1950, der den Kirchenraum um mehr als das Doppelte vergrößerte. Beinhausen, seit 1807 Namensträger der Pfarrei, mit den untergegangenen Gehöfen Merzbach und Scheidt, gehörte stets zum Pfarrverband Hilgerath während das größte Dorf, Boxberg bis 1802 Kelberg eingegliedert war. Die Orte Hörschhausen und Katzwinkel, von 1803-05 bei Darscheid, dann bei Beinhausen, wurden 1860, bzw. 1915 nach Uess übergeben. Die Abgelegenheit der Kirche war öfters Dieben ein Anreiz. Zwischen 1714 und 1868 wurde die Monstranz, ein Kelch und das Ziborium gestohlen. 1975 wurde ein wertvolles Wallfahrtsbild, das die Beweinung Christi darstellt, aus der Kirche entwendet. 1995 entdeckte sie ein Kunsthändler aus Biberach/Riß und übergab sie dem damaligen Pastor. Seither führen die Struthbewohner am 2. Sonntag im September eine Sternwahlfahrt aus ihren Dörfern bis zur Kirche durch.

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